
Soul Makossa – Vom Afrobeat-Hit zum globalen Sample-Klassiker
Musikrichtung: Afrobeat, Funk, Jazz
- Titel: "Soul Makossa"
- Länge: ca. 4:30 min
- Veröffentlichung: 1972
- Label: Atlantic Records, Fiesta Records
- Produzent: Manu Dibango
- Album: "Soul Makossa"
Wie ein kleiner Groove aus Kamerun die Welt im Sturm eroberte
1972 betrat der kamerunische Saxofonist und Bandleader Manu Dibango die Bühne der internationalen Musikszene – zumindest heimlich. Mit seinem Song „Soul Makossa“ legte er den Grundstein für einen Sound, der Jahrzehnte später in Hip-Hop, Pop und Dancefloor-Klassikern wieder auftauchen sollte. Doch der Weg des Songs in die Weltgeschichte war alles andere als geplant – ein kleiner Studiofehler und ein improvisierter Gesang führten zu einem weltweiten Hit.
Der legendäre „Mama-say mama-sa mama-coosa“-Moment
Das wohl bekannteste Element von „Soul Makossa“ ist der skandierende Refrain:
„Mama-say mama-sa mama-coosa“
Was wie ein rein künstlerischer Einfall wirkt, entstand in Wahrheit spontan: Manu Dibango improvisierte den Gesang während der Studioaufnahmen, um eine rhythmische Lücke zwischen den Instrumentalparts zu füllen.
Der Clou: Ein winziger „Fehler“ in der Aufnahme – ein kleiner Timing-Versatz des Chorparts – verlieh dem Gesang einen unwiderstehlichen Groove. Das Ergebnis war magisch, funky und sofort tanzbar.
Ein Song auf Reisen: Von Kamerun in die ganze Welt
„Soul Makossa“ war zunächst ein lokaler Hit in Kamerun. Doch als die Platte über europäische Plattenlabels verbreitet wurde, entwickelte sich der Song schnell zu einem internationalen Erfolg.
Funk-, Jazz- und Disco-Liebhaber gleichermaßen waren fasziniert von der Mischung aus Afrobeat-Rhythmen, funkigen Bläser-Sektionen und Dibangos charismatischem Saxophonspiel.
Der Refrain „Mama-say mama-sa mama-coosa“ wurde so eingängig, dass er später unzählige Male gesampelt, gecovert und zitiert wurde – lange bevor Sampling in der Musikindustrie normal war.
Die große Sample-Story: Michael Jackson & Rihanna
Der Song hinterließ Spuren bei weltweiten Pop-Ikonen. Die bekannteste Anekdote: Michael Jackson nutzte den legendären Refrain in seinem Hit „Wanna Be Startin’ Somethin’“ (1983). Auch Rihanna griff Jahre später in „Don’t Stop the Music“ auf denselben Groove zurück.
Das führte zu einem der ersten großen internationalen Sample-Rechtsstreits: Dibango klagte erfolgreich gegen unlizenzierte Nutzungen und setzte damit ein frühes Zeichen für das, was später Standard in der Musikbranche werden sollte.
Manu Dibango: Mehr als ein Hit
Manu Dibango selbst blieb zeitlebens ein Visionär: Musiker, Produzent und Brückenbauer zwischen afrikanischen Rhythmen und westlicher Popmusik. „Soul Makossa“ ist nicht nur ein Song, sondern ein Symbol für die Kraft improvisierter Kreativität – ein kleiner Studiofehler wurde zu einem weltweiten Tanzvirus.
Die Food'n'Bass Playlist:
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