
Rodney P
Bio- und Diskografie von Rodney P


Musikrichtung: Hip-Hop/Rap, Reggae/Dancehall, Dub & Jungle
- Herkunftsort: Balham (England, Großbritannien)
- Nationalität: Großbritannien
- Musikkarriere: seit den 1980er-Jahren
- Offiziele Website: https://www.facebook.com/RodneyPUK/
Biografie:
Rodney P: Der Godfather des UK-Hip-Hop
Rodney P ist mehr als nur ein MC – er ist eine Ikone. Geboren am 12. Dezember 1969 in Balham, Süd-London, zählt er heute zu den einflussreichsten Künstlern der britischen Musikgeschichte. Oft als Godfather of British Hip-Hop bezeichnet, prägte er mit seiner unverwechselbaren Stimme, seiner Haltung und seiner Londoner Attitüde ein ganzes Genre – und inspirierte eine neue Generation von britischen Rappern dazu, sich ihrer Herkunft nicht zu schämen, sondern sie mit Stolz ins Mikrofon zu sprechen.
Vom South London Youth zur Rap-Legende
Bereits in den 1980ern fand Rodney P, bürgerlich Rodney Panton, seinen Weg in die aufkommende britische Hip-Hop-Szene. Damals war er Teil der London Posse, einer Gruppe, die später als eine der bedeutendsten Formationen des UK-Rap gefeiert wurde.
Statt amerikanischen Slang zu imitieren, entschieden sich Rodney P und seine Crew für Authentizität – sie rappten im Londoner Akzent, mit Texten, die direkt aus dem Leben auf den Straßen Englands kamen. Damit schufen sie nicht nur einen neuen Sound, sondern auch ein neues Selbstbewusstsein im britischen Hip-Hop.
Die London Posse wurde 1986 von Don Letts und Mick Jones (The Clash) auf Tour mit Big Audio Dynamite eingeladen – ein wichtiger Karriereschritt, der zu einem Plattenvertrag mit Big Life Records führte. Ihr Album Gangsta Chronicle (1990) gilt bis heute als Meilenstein. In einer Umfrage des Hip-Hop-Magazins Hip Hop Connection wurde es 2007 zum „wichtigsten UK Hip-Hop-Album aller Zeiten“ gewählt.
Solo unterwegs – aber nie allein
Nach dem Ende der London Posse machte Rodney P solo weiter – und zwar mit Stil. Er gründete sein eigenes Label Riddim Killa, kooperierte mit dem legendären Label Low Life Records und veröffentlichte Tracks wie „Big Tings“ oder „The Nice Up“. 2003 erschien sein Soloalbum The Future, das seine musikalische Bandbreite zwischen Reggae, Hip-Hop und Dub eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Die Liste seiner musikalischen Weggefährten ist lang und beeindruckend: Skinnyman, Blak Twang, Roots Manuva, Dub Pistols, The Nextmen und viele mehr. Auch genreübergreifende Kollaborationen mit Acts wie Omar, Terri Walker, Roni Size, The Stanton Warriors, MJ Cole, Timo Maas oder der französischen Hip-Hop/Dancehall-Formation L’Entourloop zeigen: Rodney P denkt in Beats, nicht in Schubladen.
Besonders spannend: 2012 veröffentlichte er zusammen mit Zed Bias und Fallacy das Album Sleepin Giantz – ein explosiver Mix aus UK Bass, Grime, Hip-Hop und elektronischen Beats.
Die Stimme im Radio – „The Original Fever“
Parallel zur Musik etablierte sich Rodney P als Radiopersönlichkeit. Gemeinsam mit DJ Skitz moderierte er ab 2002 die Sendung The Original Fever auf BBC Radio 1Xtra – eine der ersten Shows, die urbaner Musik auf einer landesweiten Plattform Raum bot.
Über sechs Jahre hinweg führten sie Interviews mit Stars wie Pharrell Williams, P. Diddy, 50 Cent oder Kanye West. Für viele Fans und Artists war die Sendung ein wöchentliches Pflichtprogramm.
Rodney P blieb dem Medium treu und erarbeitete sich mit Dokumentationen wie F.E.D.S., Concrete Heat oder The Beautiful Struggle (über die Hip-Hop-Szene in Sierra Leone) den Ruf eines kritischen und reflektierten Moderators mit Tiefgang.

Auf dem Bildschirm: Vom Rapper zum TV-Gesicht
Auch auf der Mattscheibe machte sich Rodney P einen Namen. Er war in Formaten wie Soul Britannia (BBC), How Hip Hop Changed the World (mit Idris Elba), Life of Rhyme (mit Akala) oder dem interaktiven TV-Drama Dubplate Drama zu sehen.
2016 führte er durch die Dokumentation The Hip Hop World News auf BBC Four, in der er u. a. Rakim, Russell Simmons und Chuck D interviewte. 2017 folgte The Last Pirates – Britain’s Rebel DJs, ein Film über die goldene Ära des britischen Piratenradios. Und 2020 präsentierte er Rodney P’s Jazz Funk, eine Hommage an das gleichnamige Genre und dessen Einfluss auf die Black British Culture.
Bühne, Festivals und globale Präsenz
Ob beim Glastonbury Festival, Bestival oder The Secret Garden Party – Rodney P stand auf den größten Bühnen des Landes. Auch internationale Auftritte – von Afrika bis Australien – gehörten für ihn zum Alltag.
Gemeinsam mit DJ Skitz sorgte er weltweit für Basslines, die die Crowd zum Kochen brachten. Legendär: Sein Auftritt beim UN-Habitat Charity-Konzert mit Mos Def, Dead Prez und DJ Jazzy Jeff, oder die Moderation des Prince’s Trust Konzerts mit Jay-Z und Alicia Keys.
Vom Pionier zur Legende
Rodney P ist ein Künstler mit Ecken, Kanten – und immensem Einfluss. Er hat dem britischen Hip-Hop ein Gesicht und vor allem eine Stimme gegeben. Mit seiner Entscheidung, in seinem eigenen Dialekt zu rappen, öffnete er Türen für unzählige Artists aus London, Birmingham, Manchester oder Bristol. Seine Musik vereint karibische Einflüsse, britische Realitäten und globales Denken.
Wer UK-Rap verstehen will, kommt an Rodney P nicht vorbei. Und wer sich für echte Geschichten, authentischen Sound und tief verwurzelte Musikkultur interessiert, findet in seinem Werk eine Schatztruhe voller Beats, Bass und Haltung.
Diskografie:
London Posse:
1990
Gangster Chronicle

2013
Money Mad EP
2013
Gangster Chronicle – The Definitive Collection
Rodney P:
2003
The Future
2006
Naked and Mixed Up
2011
Live Up EP
2013
Success EP
2016
Holes in the Building EP
2019
The next Chapter/ Recognise Me (Im an African)
2025
Born to Fly EP
5 Songs:
Die Food'n'bass Playlist:
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