Mikayla Simpson, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Koffee, wurde am 16. Februar 2000 in Spanish Town, Jamaika geboren. Schon früh wuchs sie mit Musik auf – ihre Mutter, eine gläubige Sieben-Tags-Adventistin und Angestellte im Gesundheitsministerium, förderte ihren Weg durch Kirche und Gemeinschaft. Dort sang Koffee im Chor und griff mit zwölf Jahren erstmals zur Gitarre – auf einem geliehenen Instrument eines Freundes.
Spätestens an der Ardenne High School in Kingston wurde deutlich, dass Musik mehr als nur ein Hobby für sie war: Sie gewann Talentwettbewerbe, studierte Musiktheorie und stand noch vor dem Schulabschluss vor über 1.000 Menschen auf der Bühne.
Bekannt wurde Koffee 2017 mit dem Song „Legend“, einer Hommage an Usain Bolt. Der Sprintstar teilte das Video auf seinem eigenen Instagram-Account – ein viraler Moment, der Koffees Karriere in Schwung brachte.
Ihre Texte spiegeln ihre Erfahrungen in Spanish Town wider: Gewalt, soziale Ungleichheit, aber auch Hoffnung und Zusammenhalt.
Inspiration holt sie sich von Größen wie Protoje, Chronixx, Super Cat und Giggs, mit denen sie sich stilistisch zwischen Reggae, Ragga und Dancehall bewegt. Mit „Burning“ auf der Ouji Riddim Compilation setzte sie früh ein Statement: Aufgeben ist keine Option.
2018 folgten Auftritte bei renommierten Festivals wie dem Rebel Salute in Jamaika und dem Rototom Sunsplash in Spanien. Noch im selben Jahr begleitete sie Chronixx auf Tour durch Großbritannien.
Mit dem Song „Raggamuffin“ (Dezember 2018) kritisierte sie die wachsende Waffengewalt auf der Insel. 2019 landete sie mit „Toast“ einen weiteren Hit – ein Song voller Dankbarkeit und positiver Energie, mit einem Video-Feature von Protoje und Chronixx.
Kurz darauf unterschrieb Koffee bei Columbia Records und veröffentlichte ihre erste EP „Rapture“, die 2020 den Grammy für das beste Reggae-Album gewann – als jüngste Künstlerin aller Zeiten in dieser Kategorie.
Im März 2022 erschien endlich ihr mit Spannung erwartetes erstes Studioalbum: Gifted. Es wurde über Promised Land Recordings und Columbia Records veröffentlicht und landete auf Platz 2 der US Billboard Reggae Albums Charts – mit über 188.000 verkauften Einheiten bis April 2022.
Der musikalische Stil auf Gifted ist breiter und mutiger als je zuvor: Neben Dancehall mischt Koffee Roots Reggae, Afrobeats, Pop und sogar R&B-Einflüsse unter ihre Songs. Texte wie in „Lockdown“ (eine Reflexion über die Pandemie) oder „Shine“ behandeln Hoffnung, Überwindung und Zusammenhalt. In Gifted zollt sie auch musikalisch ihrer Heimat Tribut – unter anderem mit einem Sample aus Bob Marleys „Redemption Song“.
Die Reaktionen der internationalen Presse waren überwiegend positiv:
Pitchfork lobte das Album als „luftig, aufbauend und kraftvoll“.
NME sprach von „smarter Lyrik“ und „müheloser Stimmgewalt“.
Rolling Stone bezeichnete Gifted als „ein Porträt einer jungen Künstlerin mit tiefem Bewusstsein für das, was sie trägt und trägt“.
Kritik gab es für die Kürze des Albums (nur 28 Minuten) und vereinzelte Experimente mit Mainstream-Pop, die nicht bei allen gut ankamen. Doch selbst skeptische Stimmen, wie von The Guardian, attestierten Koffee „kluge und kreative Impulse“.
Mit Gifted hat Koffee endgültig bewiesen, dass sie nicht nur eine Hoffnungsträgerin des modernen Reggae ist, sondern eine globale Stimme für eine neue Generation.
Sie verbindet Spiritualität, Empowerment und Dancehall-Energie auf eine frische, glaubwürdige Weise. Egal ob im Studio oder auf der Bühne – Koffee bleibt authentisch, engagiert und einfach „gifted“.
2019
Rapture LP
2022
Gifted
YouTube
Spotify
Es gibt noch keine Bewertungen. Schreibe selbst die erste Bewertung!